Geschmacks-Verstärker aus Papier

Sämtliche Erdteile sind bereist. Egal wo man
hinkommt, immer waren schon Touristen da.
Das beeinträchtigt die Entdeckerfreude, hat
aber auch nützliche Aspekte. Viele der
Schon-Mal-Da-Gewesenen haben ihre
Erfahrungen in Bücher verwandelt.
Sie berichten von ihren Eindrücken,
Reiserouten, Entscheidungen, erzählen
von den Ländern und den Leuten.
Wir haben davon profitiert. Die Lektüre hat
die Wartezeit bis zum Beginn der Reise
verkürzt. Einige Texte lesen sich amüsant,
andere stecken voller Informationen.
Manche Autoren zeigten uns, wie wir die
Reise garantiert nicht machen werden.
Wenn wir nicht die Ersten sein können,
die Amerika mit dem Fahrrad abklappern,
wollen wir wenigstens alles vermeiden,
was sich schon bei unseren Voraus-Radlern
als Fehler herausgestellt hat.

Diese Liste ist eine subjektive Auswahl,
nicht zwischen allen Buchdeckeln ist
Lohnendes zu finden.




.

REISEFÜHRER / REISEBERICHTE


Altmann, Andreas:
„Im Land der Freien - Mit dem Greyhound durch Amerika“
Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek; 189 Seiten;
1. Auflage 1999

Der Reporter reist durch die USA. Im Rucksack trägt er
einen Laptop und ein paar Wäschestücke, im Kopf den
Wunsch, zu verstehen, was die Menschen in diesem
Land voran treibt. Altmann verbindet die Überraschung
eines Neugeborenen mit dem Gleichmut eines Beobachters,
der alle Sauereien und Schönheiten bereits von anderer
Stelle kennt. Seine Nachbarn in den Bussen erzählen ihm
ihre Geschichten. Altmann hilft ihnen, Erinnerung in
Worte zu fassen. Abends sitzt er in Hotelzimmern und
schreibt auf, was er gesehen und gehört hat. Und wie
zufällig entsteht auch eine kleine Psychologie des Reisens
.



Helfgen, Heinz: „Ich radle um die Welt“
Bielefelder Verlagsanstalt, Bielefeld; 487 Seiten;
Neuauflage 1988

Das ist der Klassiker unter den Radreiseberichten.
Nicht nur, weil Helfgen zwischen 1951 und 1953
mit einem Dreigangrad die Erde umrundet.
Die Menschen der Nachkriegszeit sind hungrig
nach solchen Abenteuern, das Buch wird ein
Bestseller. Helfgen ist der erste Weltradler,
und das verhilft ihm auch unterwegs zu
Popularität. Er trifft Marschall Tito, geht mit
dem vietnamesischen Kaiser Bao Dai auf
Tigerjagd, säuft mit Ernest Hemingway und
schleicht sich in der Mojave-Wüste zu einem
Atombomben-Test. Doch das Beste:
Der Auslandskorrespondent Heinz Helfgen
weiß, wie man solche Geschichten erzählen muss.



Hermann, Helmut:
„Fahrrad Weltführer - Der Reiseführer für Fernradler“
Reise Know How Verlag Helmut Hermann, Markgröningen;
618 Seiten; 1. Auflage 1993

Der Globetrotter Hermann hat einen guten Teil der Erde
gesehen. Auf vielen Routen ist er mit dem Rad unterwegs
gewesen, zum ersten Mal in den 70er Jahren zwischen
Algier und Kapstadt. Sein Buch ist tatsächlich ein
Welt-Führer. Zu fast allen Ländern der Erde hat der
Autor Nützliches zu sagen, und er scheut sich nicht,
eigene Wissenslücken von Radler-Kollegen füllen zu
lassen. Der Führer allein reicht zur Vorbereitung einer
langen Tour nicht aus, für Basiswissen ist er unverzichtbar.


Micke, Stefan und Tobias:
„Biker’s Barbecue - Die Wiederentdeckung Amerikas“
Verlag Orac im Verlag Kremayr&Scheriau, Wien;
232 Seiten; 1. Auflage 2000

Zwei Brüder aus Österreich machen eine Radtour.
Vom Radfahren haben sie keine Ahnung, aber auf
der Landkarte finden sie die Strecke zwischen
Plymouth und San Francisco sehr nett.
Ein Hersteller schenkt ihnen die Fahrräder und sie
schnorren sich während der Kontinentdurchquerung
mit Wiener Schmäh von Gastgeber zu Gastgeber.
Die Sparvariante einer Reise kommt als Tagebuch
daher. Es ist amüsant zu lesen, auch wenn den beiden
ein gelegentlicher Schub Selbstzweifel gut stünde.

 

 

 

 

  

   

 

   

   


Schwarz, Hubert:
„Rad extrem: In 80 Tagen um die Welt -
Protokoll meiner 22.000 km langen
Solo-Fahrt gegen die Uhr“
Umschau Buchverlag, Frankfurt am Main;
138 Seiten, 1. Auflage 1996

Hubert Schwarz akzeptiert Grenzen nicht.
Setzt er sich auf das Rad, hat er einen
Rekord im Sinn: Schwarz umrundete
Australien in 42 Tagen und fuhr das
härteste Radrennen der Welt, den
„Race Across America“, mehrfach.
Der Extrem-Radler ist auch ein
Marketing-Extrem. Seine Trikots sind
stets mit Werbebannern bedeckt.
Deshalb ist seine Erdumrundung nur
eine Solo-Fahrt, wenn man sich die
Begleitfahrzeuge wegdenkt, aus denen
heraus er während des Fahrens gefüttert
wurde. Außerdem reisten zwei Fotografen
mit, die Schwarzens Waden vor
wechselnder Landschaft professionell
in Bilder setzten.

.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 


Sienko, Walter:
„Latin America by bike -
A complete touringguide“
The Mountaineers Verlag, Seattle;
256 Seiten; 1. Auflage 1993

„I wish I had this book when I started bicycle
touring in Latin America“ - schreibt Sienko im
Vorwort. Wir haben es, und es ist das
effizienteste Buch zur Vorbereitung einer
Panamerica-Tour.
Der Autor hat den Kontinent mit dem Fahrrad
bereist und schreibt konsequent aus dem
Blickwinkel eines Fernradlers. Jedem Land ist
ein Kapitel gewidmet, sie sind jeweils gleich
aufgebaut. Zunächst teilt er die Länder in
„Cycle Zones“ ein. Darin beschreibt Sienko
geografische Bedingungen, kulturelle
Eigenheiten und das Klima. In den „General
Information“ erfährt der Leser landestypische
Details und unter „Cycling Information“ ist
vor allem der Absatz zum Zustand der Straßen
lesenswert. Der Anhang enthält unter
anderem eine Klimatabelle, aus der die beste
Reisezeit leicht zu ermitteln ist, eine Tabelle
zu den Sicherheits- und Gesundheitsrisiken
und eine persönliche Wertung der
Schwierigkeitsgrade. Das alles spricht von
einer gesunden Einschätzung Lateinamerikas.
Sienko sieht die Probleme, verfällt jedoch
nicht in die Hysterie seiner Landsleute, die
sofort nach der Überquerung ihrer
Heimatgrenzen nach „purified water“schreien
und von der Angst vor Infektionen geplagt sind.

 

LANDKARTEN:

Die Auswahl unter den Landkarten für das südliche
Amerika ist uns nicht besonders schwer gefallen,
weil sie nicht sehr groß war. Wir haben Wert
darauf gelegt, Karten zu finden, die sich leicht
lesen lassen. Da wir nicht erwarten, auf dem
Kontinent Radwege zu finden, die eine reizvolle
Alternative zu den Autostraßen bilden, genügte
uns ein grober Maßstab. Wir haben auf
Generalstabskarten russischer oder anderer
Provenienz verzichtet.

Unsere Liste:


Nelles Maps vom Nelles Verlag in München/Deutschland

Mexico 1:2.500.000
Central America / Costa Rica 1:1.750.000 / 1: 1.900.000
Colombia / Ecuador 1: 2.500.000
Peru / Ecuador 1: 2.500.000
Chile 1:2.500.000
Southern Argentinia / Uruguay 1:2.500.000



Etwas mehr ins Detail gehen die

International Travel Maps von der ITMB Publishing Ltd. In Vancouver/Kanada

México’s Baja California 1:1.000.000
Méxiko North West 1:1.000.000
Yucatán Peninsula 1:1.000.000
El Salvador 1:375.000
Honduras 1:750.000
Nicaragua 1:750.000